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    Unsere Kompetenzen

    Sehtest

    Bei uns können Sie Ihre Sehkraft für den Führerschein bestimmen lassen oder ein optimales Brillenrezept erhalten. Auch Farbsinn, Stereosehen und einfache Schieluntersuchungen werden bei uns geprüft und gemacht.

    Augeninnendruckmessungen

    Uns stehen mehrere verschiedene Geräte zu einer sehr präzisen Bestimmung Ihres Augeninnendruckes zur Verfügung. PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch verfasste mehrere Forschungsartikel zu diesem Thema.

    Optische Kohärenztomographie (OCT)

    An all unseren Standorten haben wir die neueste Generation OCTs. Wir können sogar mittels OCT den Blutfluss in Ihrer Netzhaut (Retina) untersuchen (OCT-Angio). Auch die Hornhaut können wir präzise mit dieser Technik auf diverse Probleme untersuchen und Ihnen die optimale Behandlung empfehlen.

    Fluoreszenzangiographie

    Mittels in die Vene gespritztem Farbstoff können wir an der Augenklinik Wettingen den Blutfluss und den eventuellen Austritt des Blutes aus allen Gefässen des Auges untersuchen und präzise beurteilen. Diese Untersuchungsmethode ermöglicht es uns, alle Netzhauterkrankungen genauestens zu untersuchen und zu diagnostizieren, damit wir eine optimale Behandlung für unsere Patienten empfehlen und durchführen können.

    Endothelzellzahlmessung und -beurteilung

    Die innere Auskleidung Ihrer Hornhaut (Endothel) können wir fotographieren und analysieren (siehe auch Fuchs’sche Endotheldystrophie). Dies ist unerlässlich für die Qualitätssicherung unserer Kataraktoperationen wie auch ein Hauptbestandteil der Hornhautsprechstunde von PD Dr. med. Martina Knecht-Bösch

    Gesichtsfelduntersuchungen

    Wir sehen nicht nur scharf, wir sehen auch weit. Wie weit um uns herum wir sehen können, das untersuchen wir mit einer Gesichtsfeldmessung. Mit unseren verschiedenen Gesichtsfeldmessgeräten können wir alle Fragestellungen für die Glaukombeurteilung (Grüner Star), Fahrtauglichkeit, Fahreignung, Makulaerkrankungen und neuro-ophthalmologische Probleme beantworten.

    Screeninguntersuchungen

    Wir untersuchen Sie auf möglichen grünen Star (Glaukom), Anzeichen einer Makuladegenereration oder aber auch auf Anzeichen eines grauen Stars (Katarakt).

    Diabetes-Sprechstunde

    Unter der Leitung von PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch und seinen Mitarbeitern untersuchen und behandeln wir die Folgen des Diabetes Mellitus Typ I und II an den Augen nach den neuesten Erkenntnissen mit den modernsten Behandlungsmethoden. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Diabetologen, wie aber auch mit dem Kantonsspital Baden, beraten wir die Patienten ganzheitlich. Es ist uns bewusst, dass diese Erkrankung ein hohes Mass an Disziplin der Patienten erfordert. Wir nehmen dies als Motivation und Pflicht, unser gesamte Augenmerk und unser volles Engagement auf die Gesundheit der Augen unserer Diabetes-Patienten zu fokussieren.

    Diabetische Retinopathie

    Diabetische
    Retinopathie

    Im Verlauf der Erkrankungsdauer des Diabetes kommt es aufgrund von Zuckereinlagerungen in den Gefässwänden der feinen Blutgefässe in der Netzhaut zu Schäden. Dies kann zu Minderdurchblutungen, Austritt von Blutserum, aber auch Blutungen in der Netzhaut, vor die Netzhaut, aber auch in den Glaskörper kommen. 

    Wie im ganzen Körper können diese Schäden mit einer rigorosen Blutzuckereinstellung verhindert werden. Aber auch zusätzliche Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Hyperlipidämie, Rauchen oder Übergewicht können die Schäden im Auge verschlimmern. Verschiedene Stadien erfordern verschiedene Therapien.

    Injektions-Sprechstunde

    Unter der Leitung von PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch und seinen Mitarbeitern untersuchen, behandeln und beraten wir Patientinnen und Patienten mit den tückischen Altersflecken auf der Netzhaut. Unsere Sprechstunde ist optimiert für Patienten, die regelmässige Injektionen ins Auge benötigen und können dank kurzen Wegen (5 Meter) zwischen der Augenklinik Wettingen und der Chirurgie Wettingen eine effiziente Beurteilung inklusive Therapie erhalten. Es ist uns bewusst, dass diese Therapie eine grosse Belastung für die oft betagten Patientinnen und Patienten sowie deren Betreuern und Begleitern darstellt. Es ist uns ein Anliegen, den Ansprüchen aller Beteiligten optimal zu genügen und stehen deshalb auch immer in direktem Kontakt mit unseren Patienten, auch ausserhalb der offiziellen Sprechstundenzeiten.

    Altersbedingte Makuladegeneration

    Altersbedingte
    Makuladegeneration

    Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung eines bestimmten Bereiches der Netzhaut (Retina), und zwar genau da, wo man am schärfsten sieht.

    Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden Sie feststellen, dass Sie eigentlich nur knapp einen Buchstaben wirklich scharf sehen, alles darum herum wird schnell undeutlich. Sie nehmen aber sicher den gesamten Bildschirm, den Tisch, Ihre Hände und was auch immer um Ihren Bildschirm herum wahr. Dies ist Ihr peripheres Gesichtsfeld. Bei der Makuladegeneration bleibt ihnen dieses zum Glück auch bei schweren Verläufen immer erhalten. Lesen oder Fokussieren auf Objekte wird jedoch immer schwieriger.

    Bei der Makuladegeneration kommt es im Innern des Auges zu Ablagerungen unterhalb der Netzhaut, die «Müllabfuhr» der Sehzellen (Abbau von Restprodukten des Zellstoffwechsels) funktioniert nicht mehr richtig und der Sehprozess wird gestört. . Aufgrund der Ansammlung des «Mülls» (sogenannte Drusen) kommt es auf der Netzhaut zu einer Hügellandschaft, und das von Ihnen wahrgenommene Bild wird immer mehr verzogen. Kommt es zu einem Zusammenfall des «Müllbergs», sterben an diesem Ort alle Sehzellen ab, es entsteht «verbrannte Erde». Hier kann keine Sehleistung mehr erfolgen, es entsteht quasi ein zentrales Loch in Ihrem Blickfeld. (Sie können sich das so vorstellen, als würde mit einer glühenden Zigarette ein Loch in den Film im Fotoapparat gebrannt werden. Dieser Teil wird dann im Foto fehlen).

    So verhält es sich genau mit der späten, trockenen Form der Makuladegeneration. Sie werden aufgrund der Hügellandschaft immer weniger und immer mehr verzogen sehen, und am Ende kommt es zu diesem «Loch» im Bild. Betroffenen Patienten können dann die Gesichter ihrer Angehörigen oder Freunde nicht mehr erkennen. Gegen das Fortschreiten der trockenen Form der altersbedingten Makuladegeneration kann man in bestimmten Stadien bestimmte Vitaminpräparate verschreiben, aber der grosse Durchbruch zum Aufhalten des Fortschreitens oder sogar der Heilung ist den Wissenschaftlern und Forschern bisher nicht gelungen.

    Kommt es aus verschiedenen Gründen zu Neubildungen von Blutgefässen unter der Netzhaut im Bereich der Drusen, spricht man von der «feuchten» Form der altersbedingten Makuladegeneration. Ein verlässliches Zeichen, dass aus einer trockenen Form eine feuchte oder exsudative Form der AMD entstanden ist, ist das schnelle Zunehmen von verzogenem Sehen (Metamorphopsien). Wir geben unseren Patienten mit trockener AMD deshalb immer ein Gitternetz-Blatt (Amsler-Test) mit, damit sie schnell merken, ob sie verzogener sehen oder nicht. Sollte die trockene AMD nun neu «feucht» geworden sein, dann muss unverzüglich die Therapie mittels Injektionen in das Augeninnere, den Glaskörper, gestartet werden. Diese Injektionstherapie besteht aus repetitiven Injektionen, die frühestens nach vier Wochen wiederholt werden müssen und stellt aufgrund immer modernerer, sehr wirksamer Medikamente eine erfolreiche Behandlung zur Stabilisierung der Sehschärfe dar Bei gewissen PatientInnen kann sogar eine Verbesserung des Sehens, bei einem kleinen Anteil jedoch auch eine weiter Verschlechterung eintreten – hier kommt es noch auf andere Faktoren im Auge darauf an.

    Die AMD ist eine chronische Erkrankung, deshalb dürfen die Patienten auch nicht erwarten, dass mit einer Injektion das Problem gelöst ist. Meistens dauert die Behandlung mehrere Jahre, wobei die Intervalle zwischen den Injektionen immer länger werden (bis zu vier Monate).

    Wir sind uns der  Belastung, welche diese wiederholten Spritzen ins Auge für die Patientinnen und Patienten mit sich bringen kann, bewusst. Wir versichern Ihnen aber, dass wir die gesamte Konsultation inkl. Injektion so optimiert wie möglich, aber so ausführlich wie nötig planen. Und Sie dürfen nicht vergessen: Vor dem Jahre 2006 gab es diese Therapie noch nicht, Wenn Sie also damals eine feuchte AMD gehabt haben, wurde die Sehkraft innerhalb kurzer Zeit sehr schlecht und das Lesen wurde für die Patienten leider rasch unmöglich. Wir sind daher sehr froh, Ihnen heute diese Therapie anbieten zu können.

    Wir hoffen, Ihnen mit diesem Text die AMD verständlich erklärt zu haben. Selbstverständlich stehen wir für weitere Fragen immer zur Verfügung.

    Autoren (Oktober 2022):

    PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch
    Dr. med. Susanne Vögeli

    Retinale Gefässverschlüsse

    Retinale
    Gefässverschlüsse

    Ein retinaler Gefässverschluss entsteht entweder durch eine Durchblutungsstörung der Arterien (zuführende Gefässe) oder der Venen (abführende Gefässe) der Netzhaut. Dies kann durch eine Gerinnselbildung (Thrombose), durch eingeschwemmtes Material (Embolus) oder in seltenen Fällen auch durch Entzündungen der Gefässe entstehen.

    Nach solch einem Verschluss kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung der von den Blutgefässen versorgenden bzw. abführenden Netzhautareale (Ischämie). Bei einem Arterienverschluss kommt es zu einem Unterbruch der Blutzufuhr der nachgeschalteten Gefässe und infolgedessen zu einer Ischämie, wenn sich der Verschluss nicht unmittelbar löst. Bei einem Venenverschluss jedoch kommt es primär zu einem «Rückstau» des Blutvolumens und nicht immer zwangsläufig zu einer Ischämie der Netzhaut.

    Der Verschluss kann entweder die Hauptäste oder die Nebenäste der zu- oder abführenden Gefässe betreffen und je nach Ort des Verschlusses am Gefäss zu einem «Zentralarterien-«, «Arterienast-», «Zentralvenen-» und zu einem «Venenastverschluss» führen. Ebenso hängen die Beschwerden der Patienten stark davon ab, welches Gefäss und welcher Teil der Gefässe betroffen ist.

    Symptome/ Beschwerden

    Grundsätzlich kommt es bei einem retinalen Verschluss zu einer schmerzlosen einseitigen andauernder Sehverschlechterung bzw. zum starken Verlust oder Minderung der Sehkraft. Bei einem Arterienverschluss tritt diese Sehminderung eher abrupt oder plötzlich ein und bei einem Venenverschluss eher subakut oder chronisch. Flecken im Gesichtsfeld - die sich aber nicht mit den Augenbewegungen mitbewegen, Lichterscheinungen sowie Gesichtsfeldausfälle werden von den betroffenen Patienten beschrieben. Je nachdem, ob es ein Zentral- oder Astverschluss ist, kann es zu einem Gesamtgesichtsfeldausfall oder einem Teilausfall kommen. Ist der makuläre Ast (Ort des schärfsten Sehens) nicht betroffen, können die Patienten besonders bei einem Venenastverschluss asymptomatisch bzw. beschwerdefrei sein.

    Eine Sondersituation nimmt die sogenannte Amaurosis fugax ein («flüchtige Blindheit»). Wie schon der Name sagt, kommt es wegen einer vorübergehender Sauerstoffunterversorgung der Netzhaut zu einer plötzlichen, vorübergehender Sehverschlechterung («schwarz Sehen»), welche dann vollständig in der Regel innerhalb 1h verschwindet, meistens sogar weniger als 5min anhält. Da dies zu einem manifesten Arterienverschluss führen kann und die Schlaganfallrisiko danach erhöht ist, gilt dies als ein Warnzeichen und sollte weitere internistische sowie neurologische Abklärungen veranlassen.

    Ursachen

    Im Gegensatz zu einem Arterienverschluss, welcher meist embolischer Genese/Herkunft ist - selten auch entzündlich, entsteht ein Venenverschluss meist aufgrund internistischer Ursachen wie: Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhtes Cholesterin (Artherosklerose), alle Erkrankungen, die zu einer erhöhten Blutviskosität führen und orale Einnahme von Kontrazeptiva. Ein erhöhter Augeninnendruck (Glaukom) kann ebenfalls zu retinalen Gefässverschlüssen führen. Rauchen und höheres Lebensalter gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren.

    Nach Ausschluss von okulären Ursachen vom Augenarzt sind deshalb weitere internistische Abklärungen mit Blut- und Herzuntersuchung (Ultraschalluntersuchungen des Herzens und der Halsgefässe) beim Internisten angezeigt.  

    Diagnosestellung, Komplikationen und Therapie

    Nach einem Unterbruch der Blutzufuhr produziert die an Sauerstoffmangel leidende Netzhaut VEGF (vascular endothelial growth factor). VEGF sind Signalmoleküle, die das Gefässwachstum fördern. Deshalb kommt es in Augen nach Gefässverschlüssen- seltener aber nach Arterienverschluss, zur Gefässneubildungen im Auge.

    Leider sind diese neu gebildeten Gefässe qualitativ nicht so gut wie die Ursprünglichen und neigen zur Leckage von intravasaler Flüssigkeit und führen somit zur Flüssigkeitseinlagerung in der Netzhaut. Befindet sich der Flüssigkeitsaustritt an der Makula bzw. an der Fovea (Ort des schärfsten Sehens), führt dies meistens zu einer Sehkraftminderung und wird mit Anti-VEGF (Hemmstoffe der Gefässproliferation), welches in den Glaskörperraum appliziert wird, behandelt.

    Da diese Gefässe nicht nur am Ort der Sauerstoff-mangelversorgten Netzhaut, sondern im gesamten Auge spriessen, führt es zu Komplikationen, wie der Glaskörperblutung oder dem Glaukom. Diese Art des Glaukoms- Neovaskularisationsglaukom- kann sehr schmerzhaft sein und führt weitere Komplikationen mit sich. Um dies zu vermeiden, sollte an der avaskulären Netzhaut Laserkoagulationen vorgenommen werden und so die VEGF- Produktion gehindert werden.

    Zur Diagnosestellung überprüft der Augenarzt die Sehkraft, untersucht den Augenhintergrund an der Spaltlampe mit erweiterter Pupille und macht eine Schichtaufnahme des hinteren Augenpols (OCT: optische Kohärenztomographie). Gegebenenfalls kann eine Farbstoffuntersuchung und Gesichtsfelduntersuchung notwendig sein, um die betroffenen Netzhautareale lokalisieren zu können und zu behandeln.

    Autor: Med. pract. Soniya Antony, Oberärztin

    Gefässneubildungen bei hoher Kurzsichtigkeit (Myopie)

    Gefässneubildungen bei
    hoher Kurzsichtigkeit
    (Myopie)

    Hohe Myopie und makuläre Neovaskularisation: Verständnis und Umgang mit dem Zustand

    Die hohe Myopie, auch als starke Kurzsichtigkeit bekannt, ist ein häufiger Brechungsfehler, bei dem Objekte in der Ferne verschwommen erscheinen. Sie entsteht, wenn das Auge zu lang ist und das in das Auge einfallende Licht nicht auf der Netzhaut gebündelt wird, so dass entfernte Objekte unscharf erscheinen. Eine hohe Myopie kann zwar mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden, sie kann jedoch auch mit einer Reihe ernsthafter Augenkrankheiten verbunden sein, darunter die makuläre Neovaskularisation (MNV).

    Die Neovaskularisation (MNV) bei hoher Myopie ist ein Prozess, der infolge des erhöhten Sauerstoffbedarfs aufgrund der grösseren Achsenlänge des Augapfels auftritt. Dieser erhöhte Bedarf führt zur Bildung neuer Blutgefässe in der Netzhaut und insbesondere in der Makula, in dem Teil der Netzhaut, der für das scharfe zentrale Sehen verantwortlich ist. Dies kann zu Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen in der Netzhaut führen, die Sehverlust und Verzerrungen verursachen. Diese neuen Blutgefässe sind in der Regel schwach und neigen zu Undichtigkeiten, was zu Blutungen und Sehverlust führt. MNV gilt als Komplikation einer hohen Myopie und es ist wichtig, die Erkrankung zu verstehen und zu behandeln, um das Sehvermögen zu erhalten.

    Die Diagnose von MNV bei hoher Myopie erfolgt in der Regel durch eine umfassende Augenuntersuchung, einschliesslich Augenkohärenztomografie (OCT) und Fundusfotografie. Eine frühzeitige Erkennung ist der Schlüssel zu einer wirksamen Behandlung. Daher ist es wichtig, dass die Augen regelmässig untersucht werden, um den Zustand zu überwachen.

    Die Anti-VEGF-Therapie ist eine gängige Behandlungsoption für MNV bei hoher Myopie. Dabei werden Injektionen in das Auge gespritzt, um das Wachstum neuer Blutgefässe zu blockieren und die Flüssigkeitsansammlung zu verringern. Die Injektionen richten sich gegen ein Protein, vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktors (VEGF). Diese Injektionen sollen die Bildung neuer Blutgefässe hemmen und so das Risiko eines Sehkraftverlusts verringern. Zu den am häufigsten verwendeten Anti-VEGF-Mitteln gehören Ranibizumab und Aflibercept, die sich bei der Behandlung von Neovaskularisationen bei hoher Myopie als wirksam erwiesen haben. Die MNV sollte als eine chronische Erkrankung angesehen werden. Aufgrund dessen ist eine repetitive Medikamentenapplikation im Abstand von initial vier Wochen notwendig, um eine Stabilisierung, bzw. Verbesserung der Sehschärfe zu erlangen. Es darf nicht erwartet werden, dass mit einer Injektionsserie die MNV verschwunden ist. Meistens dauert die Behandlung von mehreren Monaten bis mehrere Jahre. Die Intervalle zwischen den einzelnen Injektionen können jedoch immer länger (bis zu 4 Monaten) werden. Wir sind sehr froh, die heutigen Therapien zur Verfügung zu haben, um den Patienten die Chance auf eine bessere Sehkraft zu geben. Uns ist jedoch auch bewusst, welche Belastungen die Therapie mit den sich wiederholenden Medikamentenapplikationen für die Patientinnen und Patienten bedeutet. Wir versichern Ihnen jedoch, die gesamte Behandlung so optimiert wie möglich für Sie zu planen und durchzuführen.

    Die Anti-VEGF-Therapie ist zwar eine gängige und wirksame Behandlungsoption für MNV, aber keine Heilung. Menschen mit hoher Myopie und MNV benötigen wahrscheinlich eine kontinuierliche Behandlung und Überwachung, um ihre Sehkraft zu erhalten. In schweren Fällen kann eine Lasertherapie oder eine Operation erforderlich sein, um Flüssigkeit oder Blut aus der Netzhaut zu entfernen.

    Um das Risiko von MNV bei hoher Myopie zu verringern, ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dazu gehören die Kontrolle des Blutdrucks, der Verzicht auf das Rauchen und eine gesunde Ernährung. Auch das Tragen einer Schutzbrille und die Begrenzung der UV-Belastung können dazu beitragen, das MNV-Risiko zu verringern.

    Ein informierter und proaktiver Umgang mit hoher Myopie und MNV ist für den Erhalt der Sehkraft unerlässlich. Wenn Sie unter hoher Myopie leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Risiken und Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem Augenarzt besprechen. Bei frühzeitiger Erkennung und richtiger Behandlung können Menschen mit hoher Myopie und MNV ihre Sehkraft erhalten und eine gute Augengesundheit bewahren.

    Wir hoffen Ihnen mit diesen Informationen etwas Aufschluss über das Krankheitsbild der MNV bei hoher Myopie gegeben zu haben und stehen Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Sprechen Sie unser Team einfach an.

    Hornhaut-Sprechstunde

    Unter der Leitung von Frau PD Dr. med. Martina Knecht-Bösch und ihren Mitarbeiterinnen werden alle Arten von Hornhautproblemen wie Keratokonus, Fuchs’sche Endotheldystrophie, oberflächliche Tumoren, Befeuchtungsstörungen (trockene Augen) und chronische Entzündungen beurteilt und therapiert. Sie arbeitet eng mit dem Universitätsspital Zürich zusammen.

    Fuchs’schen Endotheldystrophie

    Fuchs’sche
    Endotheldystrophie

    Bei dieser Erkrankung ist die Hornhaut, die äusserste, durchsichtige Schicht des Auges, betroffen.

    Fuchs Endotheldystrophie ist vererbt. Hierbei sind die Endothelzellen krankhaft verändert. Diese Zellen befinden sich in der tiefsten Schicht der Hornhaut und ermöglichen eine durchsichtige Hornhaut indem, dass sie Flüssigkeit aus der Hornhaut pumpen. Bei der Fuchs Endotheldystrophie schaffen es die Zellen immer weniger zu pumpen und verenden auch. Die kranken Endothelzellen scheiden Produkte aus den Zellen, die in Klumpen auftreten und «Guttae» heissen. Sie breiten sich vom Zentrum in die Peripherie aus und werden mit der Zeit immer grösser. Je grösser die Guttae, desto mehr Zellen sterben um diese Guttae ab. Es scheint, dass die mittel bis grossen Guttae ein besonders toxisches Protein absondern.

    Typische Symptome sind wolkiges Sehen am Morgen, schwankendes Verschwommensehen, Blendeerscheinungen tagsüber. Je nach Verlauf kann die Hornhaut vollständig eintrüben und schlussendlich sich schmerzhaft verändern.

    Es sind mehr Frauen als Männer betroffen, da unter anderem ein Protein abgesondert wird, welches mit weiblichen Hormonen interagiert.

    Die Ursache der Erkrankung ist einerseits endogen (vererbt, ein Gen Lokus: TCF4), andererseits exogen: Rauchen und UV Licht verursachen oxidativen Stress und schädigen die Zellen vermehrt.

    Trotz intensiver Forschung gibt es aktuell keine andere Therapie für die Fuchs Endotheldystrophie als eine Hornhauttransplantation. Die Technik wurde immer weiterentwickelt, sodass möglichst nur noch die innerste Hornhautschicht (Endothel mit Deszemetmembran) transplantiert wird (DMEK = Descemet’s Membrane Endothelial Keratoplasty, oder DSAEK = Descemet’s Stripping Automated Endothelial Keratoplasty), was zur relativ raschen Erholung und geringerer Abstossungstendenz führt. Trotzdem macht es Sinn erst zu transplantieren wenn die Krankheit fortgeschritten ist. In der Regel wird die Graustaroperation vor der Hornhauttransplantation durchgeführt, da jeglicher Intraokulareingriff zu einem Verlust der wertvollen Endothelzellen führt.

    Als prophylaktische Massnahmen empfehlen wir nach diesen neuesten Erkenntnissen bei Patienten mit Fuchs Endotheldystrophie nebst regelmässigen augenärztlichen Kontrollen unbedingten Rauchstopp, Sonnenbrillentragen (so oft als möglich), Vitamin C Einnahme.

    22.9.22, Input aus ESCRS Kongress

    Autoren:
    PD Dr. med. Martina Knecht-Bösch, FMH Ophthalmologie, Ophthalmochirurgie, Stv. Leiterin Augenkliniken Baden Wettingen, Chirurgie Wettingen
    Dr. med. Vera Stucki, FMH Allgemeine Innere Medizin, Master in Applied Ethics Universität Zürich, Mitgründerin Arztpraxis Stadelhofen, Zürich

    Herpes-Viren

    Herpes-Viren

    Etwa 90% der Bevölkerung ist mit Herpesviren infiziert, die in den Nervenganglien «schlummern». In 1 von 10 Betroffenen bricht das Virus aus.

    Es gibt verschiedene Herpesviren, unter anderem: Herpes Simplex Virus Typ 1 (HSV1), Herpes Simplex Virus Typ 2 (HSV2), Varizella Zoster Virus (VZV), Zytomegalie Virus (CMV), Ebstein Barr Virus (EBV).

    Varizella Zoster

    Von der Gürtelrose spricht man, wenn es zu einer Reaktivierung von Herpes Zoster Viren kommt, die schon im Körper vorhanden sind. Wenn das Auge mitinvolviert ist, heisst die Erkrankung Herpes zoster ophthalmicus. Diese Infektion führt in 50-70% der unbehandelten Fälle zu Komplikationen von verschiedenen Geweben des Auges. Das Virus kann sich ungebremst im Körper verteilen und Hirn-, Leber- und Lungenentzündungen verursachen. Die sogenannte postherpetische Neuralgie tritt bei 18-30% der Infizierten, meist aber bei Patienten über 50 Jahre auf. Da sind unter anderem die Nerven betroffen, die äusserst starke Schmerzen verursachen können.

    Es konnte gezeigt werden, dass die Impfung Shingrix (Totimpfstoff) bei ca 90% der Betroffenen die postherpetische Neuralgie verhindert. Auch Rezidive (erneutes Aufflammen) von Hornhautentzündungen durch den Herpes Zoster könnten allenfalls vermindert werden. Die in den durchgeführten Studien aufgezeigte Wirksamkeit zeigt insbesondere bei gesunden Personen, die 50 Jahre oder älter sind, einen sehr hohen Schutz gegen eine Re-Infektion von Herpes Zoster auf.

    Der Impfstoff Shingrix veranlasst das Immunsystem von Personen, die bereits eine Immunität gegen das Varizella-Zoster-Virus aufweisen, zur Produktion von spezifischen Antikörpern und Abwehrzellen gegen das Varizella Zoster Virus. Damit ist die körpereigene Abwehr besser vorbereitet, um das Virus zu bekämpfen und eine Gürtelrose zu verhindern.

    Es gibt aber einzelne Fallberichte mit Hornhautentzündungen in Zusammenhang mit der Shingrix Impfung (wie auch nach der Impfung mit dem Lebendimpfstoff) in Patienten, die schon bei einem früheren Herpes Zoster Infekt eine Hornhautmitbeteiligung aufzeigten. Entsprechend sollte die Impfung bei Patienten, die bei der Herpes Zoster Infektion eine Hornhautbeteiligung erlitten haben, sorgfältig evaluiert werden. 

    Auswirkungen von Herpes
    Infektionen auf die Augen

    An der Hornhaut können verschiedene Schichten betroffen sein. Die verantwortlichen Viren sind am häufigsten Herpes simplex Typ 1 oder/und 2. HSV 2 spricht etwas schlechter gegen Valacyclovir/Acyclovir an. Auch VZV  können die Hornhaut infizieren. Diese greifen die Hornhaut heftiger an und sollten mittels doppelter Dosierung therapiert werden.

    Die Diagnose erfolgt mittels Hornhautabstrich. Nach lokaler Anästhesie wird mit einem Wattestäbchen etwas entzündlich verändertes Gewebe von der Hornhaut entnommen. Das Material wird mittels PCR untersucht, damit eine möglichst klare Diagnose gestellt werden kann. Differentialdiagnostisch ist bei Initialmanifestation einer Herpes simplex Hornhautentzündung an Akanthamöben und eine Adenovirusinfektion zu denken. Die Therapie dieser Infektionen ist diametral verschieden zu der gegen Herpes Viren. 

    Leider kann es immer wieder zu einer Entzündung der Hornhaut durch den reaktivierten Virus mit zusätzlicher und permanenter Schädigung kommen. 

    Es ist nicht ganz klar wieso die Infektion bei nur einem Bruchteil von betroffenen Patienten zum Vorschein kommt. 

    Höchstwahrscheinlich besteht ein Zusammenhang mit dem Immunsystem. Patienten mit Blutzuckererkrankungen, HIV Infektion, Immunsuppression nach Organtransplantation leiden häufiger unter aktiven Herpesinfektionen. 

    Differentialdiagnostisch sollte nach Erstmanifestation einer herpetischen Hornhautentzündung auch an die Immunkeratitis gedacht werden. Hier reagiert der Körper auf Antigene des inaktiven Herpesvirus (Teile des Virus, die in der Hornhaut nach Infektion zurückgeblieben sind) und beschädigt die Hornhaut erneut durch die Entzündung. 

    Therapie: Wenn nur die äussere Schicht der Hornhaut betroffen ist, wird Acyclovir oder Ganciclovir Augensalbe 5x/d bis 3 Tage nach Abheilung verschrieben. Diese lokale Therapie beeinträchtigt das Epithel und sollte reduziert werden sobald die toxische Auswirkung gegenüber der antiviralen Wirkung überwiegt. Wenn die weiteren Hornhautstrukturen betroffen sind, wird eine Kombination von lokalen Kortisonpräparaten und Virostatika zum Schlucken verschrieben. Je nach Ausprägung der Hornhaut oder weiteren Strukturen des Auges werden die Medikamente in massgeschneiderten Mengen rezeptiert. Hierfür sind regelmässige augenärztliche Kontrollen nötig.
    Leider kann es nebst einer Eintrübung und Überwucherung der Hornhaut mit körpereigenen Gefässen auch zu einer Einschmelzung dessen kommen, da die nervliche Versorgung der Hornhaut mit jedem Rezidiv beschädigt werden kann. Besonders gut wirksam bei einer Beschädigung der Hornhautnerven sind Eigenserumtropfen. Diese Tropfen werden aus dem eigenen Blut gewonnen.

     

    18.8.22 / Autoren

    PD Dr. med. Martina Knecht-Bösch, FMH Ophthalmologie, Ophthalmochirurgie, Stv. Leiterin Augenkliniken Baden Wettingen, Chirurgie Wettingen

    Dr. med. Vera Stucki, FMH Allgemeine Innere Medizin, Master in Applied Ethics Universität Zürich, Mitgründerin Arztpraxis Stadelhofen, Zürich

    Dr. med. Frank Blaser, FMH Ophthalmologie, Ophthalmochirurgie, Oberarzt meV Augenklinik, Unispital Zürich

    Beratung, Beurteilung und Therapie des grauen Stars (Katarakt)

    Eine Kernkompetenz der Leiter der Augenklinik ist die Kataraktoperation sowie die Beratung und Durchführung von refraktiven Eingriffen («Laser», multifokale intraokulare Linsen usw.). Unsere Entscheidungen basieren auf den neuesten Studienergebnissen, aber auch auf langjähriger Erfahrung. Die Operation des grauen Stares ist inzwischen ein sicherer, schneller, wenn auch manuell anspruchsvoller Eingriff. Die Betreuung und Aufklärung rund um diese Operation ist aber hochkomplex und muss mit grosser Sorgfalt und Wissen ausgeführt werden. Wir können mit Gewissheit sagen, dass wir in diesem Feld grosses Interesse, Hingabe und auch wissenschaftlichen Effort zeigen. Wir halten uns strikt an die internationalen Standards und haben zu diesen Themen etliche Forschungsarbeiten, auch mit Studenten der Universität Zürich, verfasst. Von dieses Wissen profitieren Sie direkt, liebe Patientinnen und Patienten. Wir untersuchen jede Patientin und jeden Patienten selber vor der Operation, und wir erkundigen uns auch jeweils persönlich nach der Operation nach Ihrem Wohlbefinden und stehen telefonisch jederzeit für Fragen persönlich zur Verfügung.

    Schlupflid-Operationen

    Das Team um PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch führt regelmässig medizinische und ästhetische Operationen am Ober- und Unterlid durch. Es ist uns dabei ein Anliegen, ein natürliches Erscheinungsbild mit bestmöglicher Funktion der Lider zu erreichen. Eine ausführliche Aufklärung mit eingehender Untersuchung der Lider, aber auch des gesamten Gesichtes beim Operateur ist für uns selbstverständlich. Auch das Resultat wird immer persönlich durch PD Dr. med. Pascal Knecht-Bösch beurteilt. Alle Operationen werden in angenehmer, ruhiger Atmosphäre in unserem Operationssaal «Chirurgie Wettingen» in der Center Passage durchgeführt.

    Netzhautchirurgie-Sprechstunde

    Unser Belegarzt, Dr. med. Sami Hayek (www.augenaerzte-belvista.ch), führt zusammen mit unseren Assistenzärztinnen und -ärzten die Netzhautchirurgie-Sprechstunde. Alle Krankheiten, die evt. einen chirurgischen Eingriff benötigen, werden in dieser Sprechstunde beurteilt und das weitere Procedere festgelegt. Die Zusammenarbeit mit Dr. med. Sami Hayek ist äusserst bereichernd für unser Team und stellt die ortsnahe Versorgung unserer Patienten sicher.

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